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Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

Theologische Leckerbissen IV

Theologische Leckerbissen IV “Jesus von Nazaret ist die zentrale Figur des Neuen Testaments und der christlichen Bibel überhaupt. Was hat es auf sich mit dem jüdischen Wanderprediger, der zum Zentrum einer Weltreligion wurde? Worin liegt seine Faszination, die seit jeher Menschen in ihren Bann zieht und zur Nachfolge inspiriert? Der Autor macht sich auf die Spurensuche nach Jesus, dem Juden aus Galiläa. In den Blick kommen die Begegnungen Jesu mit Menschen seiner Zeit, seine Verkündigung und sein Tod sowie der Glaube an seine Auferstehung und die Wirkungen, die von ihm ausgegangen sind. Es ist ein Weg vom Juden aus Galiläa zum Retter der Welt.” Jens Schröter ist Professor für Theologie des Neuen Testaments an der Humboldt-Universität Berlin. Vorher war er das an der Universität Leipzig, wo ich selbst Hörer und Teilnehmer seiner Vorlesungen und Seminare war. Er gehört sicherlich zu den prominentesten Vertreter_innen der neutestamentlichen Forschung im deutschsprachigen Raum. Doch nicht

Auslese - Gideon Greif: Wir weinten tränenlos...

Auslese  Gideon Greif: Wir weinten tränenlos... Inhalt: “Läßt sich das Unbeschreibliche beschreiben? In diesem Buch kommen Zeitzeugen zu Wort, die im Rahmen des industriell betriebenen Massenmords in Auschwitz-Birkenau zu einer schier unbeschreiblichen Arbeit gezwungen worden waren: Mitglieder des sogenannten Sonderkommandos. Fünfzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz interviewt ein Historiker erstmals einige der wenigen Überlebenden. Sie schildern minutiös und zuverlässig den Ablauf ihrer “Arbeit” in der Vernichtungsmaschinerie an den Gaskammern und Verbrennungsöfen. DIE ZEIT bezeichnete dieses Buch als das wichtigste authentische Dokument der letzten Jahre und als eindeutige Antwort an die Holocaust-Leugner.” Blick in’s Buch: “Für dieses Buch wurde eine Auswahl der Zeugenaussagen zusammengestellt. In den Interviews werden die Aussagen von sieben ehemaligen Häftlingen wiedergegeben, die in Griechenland bzw. in Polen aufgewachsen sind, von dort nach Auschwitz-Birkenau verschleppt w

Zu #C2708

Es muss irgendwann am Anfang des Jahres 55 n. Chr. gewesen sein. Da standen einige auf, erhoben die Stimme und sagten, was zu tun sei. Sie hatten einen Plan. Wie bisher konnte es nicht bleiben. Es konnte nicht alles erlaubt sein – nein, das durfte nicht so bleiben. Zu viele waren in jüngster Zeit dazugekommen. Das war endgültig zu viel! Wer sollte bei all den Unterschieden noch durchblicken? Es gab doch einen Kriterienkatalog, der aufzeigte, wer zu wem gehört und wie das zu erkennen ist. Sie hatten schnell Erfolg, diese Menschen, die da aufstanden und die Stimme erhoben. Viele stimmten ihnen zu und folgten ihnen. Jetzt war klar, es gibt dieses und jenes zu tun, um den nötigen Abstand zu schaffen und die eigene Identität zu bewahren. Andere hatten ihre Zweifel daran. Ein Kriterienkatalog? Sind Menschen wirklich so einfach zu kategorisieren? Es waren vermutlich viele Provinzen in Kleinasien, denen es zu dieser Zeit so ging: der heutige Bereich der Osttürkei war damals Drehscheibe der pol

13. Sonntag nach Trinitatis 2018

Predigt am 13. Sonntag nach Trinitatis (26.08.2018)  zu Matthäus 25, 31-40 Waren Sie schon einmal im Elsass?  Bergige Landschaften, saftige, grüne Wiesen. Alte Dörfer. Kleine Gassen.  Dort spielt die folgende Begebenheit: Zwei Jungen im Alter von 7 oder 8 Jahren haben sich Zwillen gebastelt – Schleudern, mit denen man herrlich Steine schießen kann. Wer hat das nicht in der Kindheit getan – egal ob Mädchen oder Junge!? Unsere beiden Jungs, von denen ich erzählen will, haben sich also je eine Zwille gebastelt und eilen nun tobend und hüpfend den Hügel nahe des Dorfes hinauf. Einer der beiden hatte nämlich die glorreiche Idee, die frisch-gebauten Zwillen gleich auszutesten – an den Vögeln, die sich gern auf dem Hügel in den Bäumen aufhalten. Dem anderen war nicht ganz wohl bei der Idee, doch er wollte auch kein Spielverderber sein. Also jagen die beiden den Hügel hinauf zu den Bäumen dort oben. Angekommen, schleichen sie an die Bäume heran, um die Vögel nicht gleich zu verjagen und suchen

Auslese - Umberto Eco: Der Friedhof in Prag

Auslese  Umberto Eco: Der Friedhof in Prag Inhalt: “Ein Abt, der zweimal stirbt, ein paar unbekannte Tote im Pariser Abwasserkanal, geheime Militärpapiere und angebliche Verräter: das Paris der Belle Époque ist eine brodelnde Stadt, in der Geheimbünde und Verschwörer, Freimaurer und Antisemiten, Spione und Geheimpolizisten ihr dunkles Spiel treiben. [...] Umberto Eco, der Meister des historischen Romans, erzählt [...] spannend, mitreißend und mit einer unerschöpflichen Kenntnis von einer Vergangenheit, in der schon unsere Gegenwart verborgen liegt.” Blick in’s Buch: “Monsieur l’Abbé, es ist merkwürdig, dass ich dies, was ein Tagebuch sein sollte (also zum Lesen nur für den bestimmt, der es schreibt), in einen Austausch von Botschaften verwandelt. Aber jetzt schreibe ich Ihnen einen richtigen Brief, da ich so gut wie sicher bin, dass Sie ihn eines Tages, wenn Sie wieder vorbeikommen, lesen werden. Sie wissen zuviel über mich. Sie sind ein unbequemer Zeuge. Und übertrieben streng. [...]

Theologische Leckerbissen III

Theologische Leckerbissen III “‘Kann ich Sie kurz sprechen?’ - Smalltalk bestimmt in der betrieblichen und privaten Kommunikation den Ton des Miteinanders, gehört aber auch zum beruflichen Alltag in helfenden Berufen. Die Beiläufigkeit dieser meist zufälligen Gesprächssituation lässt bewährte seelsorgliche und beraterische Gesprächstechniken oder Therapiemethoden nicht zur Anwendung kommen. Doch kann auch in kurzer Zeit ein Gespräch geführt werden, das dem Auftrag der Seelsorge entspricht [...]. Diese methodische Anleitung führt in eine neue, an der Praxis orientierte und in zahlreichen Fortbildungskursen erprobte Alternative zu herkömmlichen Seelsorgekonzepten ein.” Timm H. Lohse ist Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche. Schon viel zu oft ist mir unter Kolleg_innen aufgefallen, wie unbekannt dieses Buch noch ist. Dabei ist diese methodische Anleitung nicht allein eine Hilfestellung für das Kurzgespräch - obgleich auf selbiges ausgelegt - und ein nützlicher Start für Neulinge in

Theologische Leckerbissen II

Theologische Leckerbissen II “Albrecht Ritschl (1822-1889), einer der bedeutendsten Theologen im ausgehenden 19. Jahrhundert, gibt in diesem Band in knapper Form eine Gesamtanschauung vom Wesen der christlichen Religion. Glaube und Ethik gehören für Ritschl aufs engste zusammen, so daß er im ‘Unterricht’ neben den spezifischen dogmatischen Inhalten der christlichen Religion auch die christliche Ethik entfaltet.” Leser_innen müssen sich ein bisschen mühen, wenn sie dieses Buch angehen, denn Ritschl sagt selbst, er habe dieses Buch in höchst komprimierten “Paragraphenknödeln” (S. IX) verfasst. So kommt es dann auch daher: extrem kompakt. Allerdings keineswegs in unverständlicher Wissenschaftssprache, höchstens etwas altbacken, denn der “Unterricht” wurde von Ritschl tatsächlich für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe seiner Zeit geschrieben. Er bietet hier eine vollständige Dogmatik an, ausgehenden von der Offenbarung Gottes in Christus Jesus, dem Sohn Gottes - eine Erkenntnis, d

Auslese - Thees Uhlmann: Sophia, der Tod und ich

Auslese  Thees Uhlmann: Sophia, der Tod und ich Inhalt: “Was passiert, wenn eines Tages der Tod bei einem klingelt und sagt, dass man nur noch ein paar Minuten zu leben hat? ‘Sophia, der Tod und ich’ ist ein rasanter, hochkomischer, berührender Roman über all das, was im Leben wirklich zählt. Ein Roadtrip quer durch die Republik, hin zu den Menschen, die uns wichtig sind. Man liest, lacht [...] und freut sich, dass man dabei ist, bei dieser großartigen Sache namens Leben.” Blick in’s Buch: “Ich: ‘Was bist du eigentlich so gut drauf, häh?’ ‘Warum ich so gut drauf bin?’, fragte der Tod und wiederholte diesen Satz noch mal in einer höheren Tonlage: ‘Warum ich gut drauf bin? Weißt du warum ich gut drauf bin? [...] Alles was ich normalerweise sehe, sind Menschen, die Angst haben, die nicht glauben können, was passiert, die bereuen, die verfluchen, fliehen, schreien, weinen, resignieren, panisch werden, beten, verzweifeln, flehen. Menschen, die in - wie du eben so schön gesagt hast - emotion

Theologische Leckerbissen I

Sören Kierkegaard: Philosophische Brocken Aus Platons “Hippias maior” stammt: “Aber, mein Sokrates, was ist denn nun all diese deine Weisheit, wenn du dir’s recht überlegst? Nichts als Brocken und Splitter von Reden, zerstückelte Teilchen, wie ich sie eben erst nannte.” So macht sich Kierkegaard auf, Brocken und Splitter zu sammeln. “Was hier geboten wird ist nur eine Kleinigkeit, auf eigne Gefahr, auf eignen Befehl, auf eigne Kosten, ohne allen Anspruch darauf, an dem wissenschaftlichen Bestreben teilzuhaben, in dem man rechtlich Anerkennung erwirbt [...]. Es ist nur eine Kleinigkeit und wird nicht zu mehr [...].” (S. 11) Etwas mehr als eine Kleinigkeit ist es aber doch. Es ist der Versuch darüber, ob ewige Seligkeit auch auf geschichtliches Wissen zu gründen ist. Freilich müssen sich die Leser_innen darauf einlassen, dass sie sich durch nicht immer ganz leichte, philosophische Sprache zu mühen haben. Belohnt werden die Lesenden aber allemal. Denn was Kierkegaard hier anbietet, ist ni

Auslese - Roger Willemsen: Das Hohe Haus

Auslese  Roger Willemsen: Das Hohe Haus Inhalt: “Ein ganzes Jahr lang verfolgte Roger Willemsen von der Zuschauertribüne aus die Sitzungen des Deutschen Bundestages. Hier fallen Entscheidungen, die uns alle betreffen und unser Leben verändern. Aber wie fallen diese Entscheidungen, und wie vertritt uns unsere Volksvertretung wirklich? Funktioniert das Herz unserer Demokratie?” Blick ins Buch: “Heute ist die Stimmung hitzig, ein stickiger Dunst sammelt sich unter der Kuppel. Die Debatten arbeiten sich an Fragen ab, die wieder und wieder besprochen worden sind. Es gibt wenige neue Argumente zur Unterstützung Frankreichs in Mali, zum Mindestlohn, zum Wohnungsbau. Die Regierung schützt die Investoren, die Opposition die Mieter. Die SPD forciert den Mindestlohn, die Linke reklamiert das Copyright dafür. Als habe man sich aufgerieben, setzt man den abgetretenen Argumenten eine erhöhte Dosis an Beleidigung hinzu. In kürzester Zeit hat man sich des Unwissens, der Dummheit, der Dreistigkeit, der

Eine Andacht in der Haltung der Dekonstruktion

Ezechiel 37, 27: „Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.“ Gott: JHWH, ist einer, ich bin, ich war, ich werde sein, Zorn Gottes, Macht und Ohnmacht, Allmacht, Unmögliche Möglichkeit, die Grenze und doch mehr, das Leben, die Liebe, in allem, fern der Welt, getrennt, überwunden, ausgelöscht, zurechtgebracht, ein Traumbild, ein Trugbild, ein Spiegel, ein Rausch, nur Opium, verpönt, zu viel Unrecht, ungerecht GOTT und MENSCH spricht: sprechen, heißt teilnehmen, heißt gehört werden, überhören, anhören, Verteidigung, Angriff, Schwert, Feuer, fließen, Trost, Versöhnung, Sinn, Unsinn, schwer und leicht, man kann nicht nicht kommunizieren, alles spricht SPRECHEN und SCHWEIGEN ich will: ja, nein, Wille zur Wahrheit, Wille zur Macht, die Welt als Wille und Vorstellung, Mitleid, Hochzeit, hohe Zeit, fest, überzeugt, Überzeugung; will ich, was ich will? Konvention, Macht, weil du willst, WOLLEN und NICHT WOLLEN unter ihnen wohnen: wie da