Gnade
sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus
Christus. Amen.
Der
Predigttext für diesen 2. Advent steht beim Evangelisten Lukas im
21. Kapitel (25-33):
25
Und
es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf
Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem
Brausen und Wogen des Meeres 26
und
die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge,
die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel
werden ins Wanken kommen. 27
Und
alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit
großer Kraft und Herrlichkeit.
28
Wenn
aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf
und
erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
29
Und
er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an:
30
wenn
sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der
Sommer schon nahe ist. 31
So
auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass
das Reich Gottes nahe ist. 32
Wahrlich,
ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles
geschieht.
33
Himmel
und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.
Der Herr segne an uns sein Wort. Amen.
Die
Ballade von Zeichen und Wundern...
Es
gibt noch Zeichen und Wunder;
Gediegenes
zwischen dem Plunder.
Es
werden Zeichen geschehen,
hast
du die Zeichen gesehen?
An
Sonne, Mond und Sternen,
an
Nahem und an Fernem.
Was
immer schon so war wird anders
und
auf Erden wird den Völkern bange sein.
Sie
werden verzagen,
ach
und wehe klagen,
vor
dem Brausen und dem Wogen,
vor
dem Meer- und Himmelsbogen;
und
Menschen werden auch vergehen,
wie
ein Windeswehn,
in
Furcht vielleicht,
ganz
angstfahl eingebleicht,
weil
sie schon die Erwartung aufgegeben,
mit
der andere noch leben.
Du
und ich und Jesus eben.
Die
Erwartung dieser Dinge,
mit
denen ich doch manchmal ringe,
Nicht
mit Furcht, aber mit Schrecken,
wenn
die Zeichen diese Erde decken;
wenn
Kräfte der Himmel wanken,
sich
Engel und Teufel zanken,
bis
einer kommt in Kraft und Herrlichkeit,
mit
Armen, Augen, Herzen weit,
der
Menschensohn genannt,
der
diese Zeichen schließlich bannt.
Doch
so lang die Zeichen kommen,
erhebt
das Haupt, ihr Frommen,
wenn
dieses anfängt und geschieht,
seht,
dass das Auge sieht,
lasst
euch nicht beirren,
es
kommt Erlösung nach den Wirren.
Sie
ist zwar noch nicht da,
doch
bleibt gewiss, sie ist schon nah.
Was
Jesus da sagt...
meint
er das ernst?
Alles
gerät ins Wanken.
Selbst
die Kräfte der Himmel.
Selbst
Gott wird wanken, heißt das.
Kann
das sein?
Naja,
wenn ich auf manche Zeiten schaue,
allein
nur die 30er und 40er Jahre in Deutschland,
dann
kann ich mir das vorstellen.
Da
bin ich mir sogar sicher,
dass
die Kräfte der Himmel ins Wanken gerieten.
Durch
Menschen.
Durch
Hass.
Durch
Kälte.
Aber
es gibt noch Zeichen und Wunder;
manche
gehen leider unter.
Wie
der Feigenbaum und alle Bäume,
die
blühen, genau wie deine Träume,
wenn
neues Leben sie entfacht,
wenn
sie mit Frühling aufgewacht.
Und
ist der Frühling einmal da,
ist
auch der Sommer nah.
Wenn
Leben neu entspringt,
wenn
Vogelszwitzscherzünglein singt,
ein
Lied erklingt
und
neues Grün auch neue Hoffnung bringt;
wenn
Licht sich gegen Dunkel mächtig stemmt
und
dabei Kälte hemmt,
dann
wisst ihr und ihr seht,
dass
das Leben weitergeht.
Doch
dieses sollt ihr auch noch wissen,
dass
bei allen Hindernissen,
Gott
so wie die Sonne glüht
und
den Strahlen gleich
sein
Reich
auch
durch Dunkelheit hindurch erblüht.
Das
sagt Jesus auch.
Er
sagt, dass seine Worte bleiben,
auch
wenn alles sich verändert.
Das
zumindest seine Worte bleiben.
Und
das stimmt.
Auch
wenn die Welt sich weiterdreht,
seine
Worte sind geblieben.
Vor
allem die vom Gott und Nächsten lieben.
Vielen
ist das fremd geworden,
dass
uns Jesu Worte norden.
Und
es gibt Wunder und Zeichen;
die
an den Himmel und darüber reichen.
An
Sonne, Mond und Sterne,
in
Nähe und in Ferne.
Was
immer schon so war,
stellt
sich anders dar.
Manches
davon schüchtert ein,
and'res
soll genau so sein.
Meeresspiegel
steigen,
keine
Biene in den Zweigen,
überhaupt,
Tier-Notbestand,
und
Hitze-Menschen-Seelen-Brand.
Oder
aber
das
„Gelaber“:
Männer
seien nicht der Schöpfung Krone,
Frauen
könnten auch ohne,
Frau
und Frau und Kind,
und
es gibt auch andre Menschen, die ganz anders sind.
Grenzen
werden nachgezogen,
selten
nur, sehr selten umgebogen
oder
einfach ausradiert
-
'89 ist das mal passiert.
Auf
Erden wird den Völkern bange,
manche
fragen sich, wie lange,
alles
noch so weiter geht,
bis
die Welt sich rückwärts dreht.
Und
ehe es so weiter geht,
hätten
manche sie am liebsten gleich zurück gedreht.
Menschen
verzagen,
beim
Ach- und Wehe-klagen,
vor
dem Brausen und dem Wogen,
das
sie um ihr Glück betrogen,
oder
um ein Leben,
ein
Dach, ein Haus, ein Lieben,
oder
eben,
dass
alles so geblieben,
was
hätte weg gesollt,
was
lieber anders war gewollt.
Und
Menschen, sie vergehen auch,
wie
ein Windeshauch,
in
Furcht vielleicht,
ganz
angstfahl eingebleicht,
weil
sie nicht mehr zu hoffen wagen,
dass
Hoffnungen noch tragen.
Nur
was ich habe, was ich bin,
hält
mich und hält mich hin.
Sie
haben die Erwartung aufgegeben,
die
Erwartung, mit der du und ich noch leben.
Die
Erwartung dieser Dinge,
der
Zeichen,
mit
denen ich doch manchmal ringe,
weil
sie heischen,
dass
die Welt bald unterginge.
Mich
erfüllt dann zwar nicht Furcht, aber Schrecken,
wenn
die Zeichen diese Erde decken;
wenn
die Kräfte der Himmel wanken,
sich
Engel und Teufel zanken,
und
ich doch schwer ertragen kann,
dass
die Welt und alles dann,
in
schwarz und weiß getrennt,
und
niemand sich dagegen stemmt.
Doch
noch ist Zeit,
bis
zur Ewigkeit.
Noch
sind es nur die Zeichen,
die
angsfahl bleichen,
die
Völkern Bange machen,
und
Menschenlachen
vergehen
lassen,
wenn
sie sich an die eigene Nase fassen.
Manches
davon hat Jesus gesagt.
Zeichen,
die bis an den Himmel und darüber reichen.
Die
nicht nur Menschen und Völkern,
sondern
bestimmt auch Gott ganz Angst und Bange machen.
Bei
allem, was wir Menschen hier so machen.
Und
dann wär' es doch nur gut,
wenn
endlich einer käme,
der
Angst und Bange bezwingt,
und
als gerechter Richter Ordnung schafft.
Wenn
wir nicht mehr hoffen müssten,
dass
Himmel und Erde sich endlich küssten.
Doch
was wäre das für eine Welt,
in
der das Hoffen eingestellt.
Das
kann dann nur ihr letztes Stündlein sein.
Jetzt
ist Advent,
die
zweite Kerze brennt,
und
diese Kerzen brennen
für
das, was wir Hoffnung nennen,
weil
es diese Ahnung gibt,
dass
Gott die Menschen liebt.
Und
er bei den Menschen wohnen will,
da
wurde eine Nacht ganz still,
Ein
Stern schien hell,
Engelsstimmenklang
ganz grell,
alle
sind sie aufgewacht,
haben
sich aufgemacht,
nach
Betlehem zum Stall,
Bethlehem
– ist überall.
Und
einer kam in schwacher Niedrigkeit,
mit
kindlicher Unschuldigkeit,
mit
Armen, Augen, Herzen weit,
der
Menschensohn genannt,
von
Menschensöhnen-töchtern bald verbannt.
Er
kam zu Hirten, Weisen, Esel, Rind;
er
unterscheidet nicht, die sein Gefolge sind.
Und
Jahr für Jahr und immer wieder,
steigt
er auf und nieder, auf und nieder.
Solange
Himmelszelt und Erdengrund noch stehen,
wird
das gewisslich weitergehen.
Nur
könnt' es sein, in diesen Tagen,
wenn
Menschenkinder Hoffnung wagen,
dass
Gottes Reich schon jetzt beginnt,
dass
Zeichen plötzlich Wunder sind.
„O
Erd, herfür dies Blümlein bring,
O
Heiland, aus der Erden spring.“ (EG 7, 3)
Daher:
so lang die Zeichen sich erheben,
kann
Mensch aus ihnen Wunder weben,
bis
die Himmel sich erheben,
dann
wird es nur noch Wundern geben.
Nun
lasst euch nicht beirren,
lasst
euch nicht verwirren,
wenn
Licht sich gegen Dunkel stemmt
und
dabei Kälte hemmt,
dann
können Wunder gegen Zeichen
bis
in die Himmel reichen;
dann
reißen Himmel auf,
und
gegen jeden Zeitenlauf,
stehen
offen Tor und Tür,
alles
wo sonst Schluss und Riegel für.
Ihr
müsst nur wissen,
dass
bei allen Hindernissen,
Gott
so wie die Sonne glüht
und
den Strahlen gleich
sein
Reich
auch
durch Dunkelheit hindurch erblüht.
Und
die Moral von der Geschicht',
kleine
Kräfte gibt es nicht.
So
lange es die Zeichen gibt,
die
sogar die Kräfte der Himmel ins wanken bringen,
weil
sie an sie heran und hinein reichen,
so
lange gibt es auch Wunder, die es ihnen gleich tun;
so
lange ist Advent.
So
lange lohnt es sich,
Feigenbäume
und Apfelbäumchen und alle Bäume zu pflanzen,
weil
sie, wenn der Frühling kommt,
ganz
sicher blühen werden.
wenn
sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der
Sommer schon nahe ist. [Sagt Jesus]
31
[...]
Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich
Gottes nahe ist.
Und
egal wie klein eine Kraft auch sein mag,
die
noch hofft und glaubt und liebt,
die
noch tauft und betet und leuchtet,
gegen
das Dunkel der Welt,
wird
aus ihr ein Wunder gegen die Zeichen,
und
ein Same für das Reich Gottes,
das
jetzt schon beginnt.
Und
der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere
Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
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