Das geht mit dem nachstehenden Player oder per Telefon: 0345/483412478 (Geben Sie die Nummer gern weiter!)
Durch Orte getrennt, im Glauben vereint.
Losung und Lehrtext für
Mittwoch, 29.07.2020
Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren.
Hiob 1,21
Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns damit begnügen.
1.Timotheus 6,7-8
Impuls für den Tag
„Aber er hat ja nichts an!“ ruft ein kleines Kind mitten in die allgemeine Verwunderung hinein. Da löst sich endlich der Knoten in Hans Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“.
Vorher haben sich gewiefte Burschen eine schöne List ausgedacht, dem Kaiser die schönsten Kleider, die man sich nur denken könne, aufzuschwatzen. Die beste Eigenschaft des Stoffes nämlich sei die, dass sie die Dummheit des Betrachters offenbare. Wer nichts tauge, könne die Kleider nicht sehen. Während sich der Kaiser nun als selbst dumm genug herausstellt, auf die List der Burschen hereinzufallen und höchst selbstgefällig nackt durch die Straßen stolziert, hält mir die Losung vor Augen, dass ich wie der Kaiser in diese Welt komme und aus dieser Welt gehe: nackt.
Der Lehrtext und das Märchen haben es mit der Zeit dazwischen zu tun: Wie lebe ich, wenn ich mit nichts komme und nichts mitnehmen kann? Vielleicht am besten wie das Kind, das sich traut, keiner Dummheit auf den Leim zu gehen und es wagt, den Kaiser bloß zu stellen. Denn als Kinder Gottes haben wir einige Wahrheiten parat und ich muss mir nicht alle Dummheiten der Welt aufschwatzen lassen. Egal wie wohlklingend die Versprechen der gewieften Burschen sind – ein bisschen mehr Genügsamkeit täte der ganzen Welt gut.
(von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen