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Durch Orte getrennt, im Glauben vereint.
Losung und Lehrtext für
Donnerstag, 30.07.2020
Seid stille vor Gott dem HERRN, denn des HERRN Tag ist nahe.
Zefanja 1,7
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Markus 4,9
Impuls für den Tag
Einige haben die Lauscher gespitzt, dass sie das Gras wachsen hören; an wenigen Orten hört man Stecknadeln fallen und mancher Lauscher an der Wand... Naja, Sie kennen das. Es geht aber gar nicht um das Hören, sondern um das Erkennen. Dazu muss man auch nicht Sehen können. Nur still sein und in die Stille lauschen.
„Du, Nachbar Gott“ heißt ein Gedicht von Rainer Maria Rilke aus dem Jahr 1899. Da leben der Dichter und Gott Wand an Wand. Dünn ist diese Wand. „Ich horche immer.“ sagt der Dichter, „Gib ein kleines Zeichen. Ich bin ganz nah.“ Dieses Gedicht hat mich tief berührt, weil es die Seiten verkehrt. Immerzu sagen wir den Menschen an, dass Gott uns nahe ist, weil es ja so ist. Aber wenn immer weniger davon wissen wollen, wie wertvoll mag es dann wohl sein, wenn jemand wagt, Gott seine Nähe anzubieten!?
Ich möchte das gern. Und darum lausche ich an dieser dünnen Wand, die in meiner und in deiner Seele liegt. Und wenn ich die Lauscher spitze, so achtsam, dass ich Gräser wachsen und Stille wahre, in der ich Stecknadeln fallen hören könnte, dann werde ich - der Lauscher an der Wand - vielleicht nicht wissen wie, aber glauben können, dass der HERR, der hinter dieser Wand auf mich hofft, nahe ist.
(von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf)
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