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Durch Orte getrennt, im Glauben vereint.
Ich stehe am Gartentor und drücke auf die Klingel. Lange tut sich im Haus nichts. Ein Hund bellt plötzlich. Und im Hausflur geht ein Licht an. Über den Gartenzaun hinweg überreiche ich einen kleinen Geburtstagsgruß der Kirchgemeinde und gratuliere zum 85. Geburtstag. Mit dem nötigen Abstand stehen wir uns gegenüber. Der Hund steht neben dem Jubilar und sieht mich interessiert an. Wir wechseln ein paar Worte. Er sagt mir, dass die Feier verschoben wird. „Das nützt jetzt alles nichts!“ sagt er mit bewundernswerter Ruhe. Er habe trotzdem einen schönen Tag erlebt, mit seiner Ehefrau in kleinster Geburtstagsrunde. Sie würden da sehr auf sich achtgeben im Moment. Es war ein kurzes Gespräch. Zwischen Tür und Angel. Doch es hat irgendwie uns beiden etwas gegeben. Er hat sich über meine Glückwünsche gefreut. Seine Ruhe und Gelassenheit haben mich dagegen beeindruckt. Unbewusst hat er mich getröstet angesichts abgesagter Christvespern, die mir seit Tagen keine Ruhe lassen. Eine Begegnung zu rechter Zeit inmitten meiner Müdigkeit. Amen
(von Pfarrer Heiko Jadatz aus Rosswein)
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